Bruder Adam – ein Leben für die Zucht der Honigbiene.
Sätze von Bruder Adam die jeden Bienenzüchter zum Nachdenken anregen sollten!
Obwohl die Biene eine wundervolle Anpassungsgabe besitzt, kann man nicht ungestraft weder ihre wirklich großartige Organisation noch ihren unveränderlichen Naturtrieb missachten.
Eine der allerersten Aufgaben des Imkers muss es sein, das Verhalten der Biene zu studieren und sich daran anzupassen, wenn er Erfolg haben will.
Damit eine Methode mit Erfolg gekrönt wird, muss sie fortlaufend den unterschiedlichen Klima- und Trachtbedingungen angepasst werden, sowie der Art der benützten Beute,und ganz sicher der Eigenart der Biene selbst.
(Quelle: französische Ausgabe von „Meine Betriebsweise)
Foto: Deutsches Bienenjornal
Literatur zur Buckfastbiene
Informationen über die Buckfastbiene und deren Zucht:
Bruder Adam: "Meine Betriebsweise": ISBN 3-440091856
Bruder Adam: "Züchtung der Honigbiene": ISBN 3-922898-02-5
Bruder Adam: "Auf der Suche nach den besten Bienenstämmen": ISBN 3-9800797-0-8
Raymond Zimmer: "Die Buckfastbiene. Fragen und Antworten": ISBN 3-9800797-1-6
Günther Ries: "Meine Erfahrungen mit der Buckfastbiene": Selbstverlag
Eigil Holm "Die Verdelung von Bienen" Genetik und Zucht der Honigbiene: ISBN 3440091090797-1-6
Foto gdeb.eu
Karl Kehrle
Karl Kehrle alias Bruder Adam (* 3. August 1898 in Mittelbiberach; † 1. September 1996 in Buckfast Abbey, Devon) war ein benediktinischer Mönch, der durch die Zucht seiner Buckfastbiene zu einem der bekanntesten Imker der Neuzeit wurde.Als junger Mann trat der Oberschwabe Karl Kehrle in das englische Benediktiner-Konvent von Buckfast Abbey ein und übernahm 1919 die Leitung der Klosterimkerei. Als Mönch wählte er den Namen Bruder Adam. Er beschloss aufgrund einer in England grassierenden Bienenseuche, der Isle of Wight Disease, bei der in der Klosterimkerei nur wenige Bienenvölker überlebten, in der Zucht neue Wege zu gehen. Die hierfür erforderlichen Grundlagen zur Anwendung der Vererbungslehre auf die Züchtung von Bienen, fand er in Ludwig Armbrusters Bienenzüchtungskunde von 1919. In Kenntnis der hohen Inzuchtanfälligkeit der Honigbiene, wandte er sich von der allgemein bekannten Reinzucht, als alleiniger Zuchtmethode, ab.
Basierend auf den Lehren von Ludwig Armbruster züchtete er so in Kreuzungszucht, Kombinationszucht und Reinzucht eine sogenannte „erbfeste“ Honigbienenrasse, die in Bezug auf Krankheitsresistenz, Charaktereigenschaften und Honigleistung, seine Anforderungen erfüllte. Zeit seines aktiven Imkerlebens, also nahezu 80 Jahre, war er „Auf der Suche“, so auch der Titel eines Hauptwerkes. Er bereiste seit den 1920er-Jahren systematisch und konsequent große Teile der Welt, beginnend in Europa bis nach Asien und Afrika, um nach geeigneten Bienenrassen zu suchen, die er in seiner Imkerei testete, um einige in seine Population einzukreuzen. Die daraus entstehende Rasse nannte er zu Ehren seines Heimatklosters Buckfastbiene.Bruder Adam vertrat bei vielen Auftritten in der ganzen Welt vehement seine Ansichten und wurde dadurch zum anerkannten Bienenwissenschaftler, der unter anderem die Ehrendoktorwürde der Universitäten Exeter und Uppsala erhielt. 1974 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Obwohl oft geschmäht und bekämpft, findet sich „seine“ Biene auf allen Kontinenten.
Gesundheitliche Gründe zwangen Bruder Adam 1991, an seinen Rücktritt als Leiter der Klosterimkerei zu denken. Ein von ihm als Nachfolger vorgeschlagener anerkannter Bienenzüchter wurde jedoch von der Klosterleitung abgelehnt. Somit war Bruder Adam Anfang 1992 gezwungen, sein Amt, das er seit 1. September 1919 innehatte, niederzulegen. Mit ihm endete die Bienenzucht im Kloster Buckfast. Die Zucht der Buckfastbiene, mit dem von Bruder Adam weitergegebenen Zuchtmaterial und basierend auf seinen Zuchtrichtlinien, wird zwischenzeitlich von vielen Bienenzüchtern weltweit erfolgreich fortgesetz.
Quelle: Wikipedia